ISAnetPOL
Erster vs. Zweiter: Bundespräsidentenwahlen 1951-2010
Der grafische Vergleich der Wahlbeteiligung nach Bundesländern lässt sich auch auf eine andere Gegenüberstellung anwenden, nämlich auf den regionalen Stimmenanteil der Erst- und Zweitplatzierten bei den Bundespräsidentenwahlen.

Eindeutig ist die Zuordnung von Vorarlberg und Tirol (mit durchgehenden ÖVP-Mehrheiten) und Wien (SPÖ). Niederösterreich wählte fast immer stärker ÖVP-Kandidaten, außer 1963 (Wiederwahl Schärf) und 2004 (erste Wahl Fischer). Andere Länder schwanken mehr: WählerInnen in Oberösterreich entschieden sich beispielsweise in sieben Fällen mehrheitlich für ÖVP- und in fünf für SPÖ-unterstützte Personen. Fun Fact: Jene Kandidaten, die die Wahl (genauer: den jeweiligen Wahlgang) insgesamt gewonnen haben, lagen jedes Mal in der Steiermark voran (lokalpatriotisch kann man das auch umgekehrt lesen).

Die durchgehende Linie zeigt den gesamt Erstplatzierten, die gestrichelte den gesamt Zweitplatzierten. Zur Parteienzuordnung: Wolfgang Denk war 1957 ein gemeinsamer Kandidat von ÖVP und FPÖ, Rudolf Kirchschläger wurde bei seiner Wiederwahl 1980 von SPÖ und ÖVP unterstützt. Thomas Klestil und Heinz Fischer kandidierten bei ihrer Wiederwahl überparteilich. Alle werden zur Vereinfachung dennoch in der ursprünglichen Parteifarbe dargestellt.